PAZ vom 27.10.2015
Personalmangel als Grund
Hannover. In vielen norddeutschen Kommunen kommt die Feuerwehr häufig
zu spät
oder mit zu wenigen Einsatzkräften zum Brandort. Bundesweit gilt:
Acht Minuten nach der Alarmierung soll die Feuerwehr mit zehn Einsatzkräften
vor Ort sein –
auf dieses Schutzziel haben sich die Berufsfeuerwehren verständigt.
Von zehn großen norddeutschen Städten, die das Wirtschafts- und
Verbrauchermagazin „Markt“
im NDR Fernsehen und der Radiosender „NDR Info“ dazu befragten,
erreicht nur Wolfsburg dieses Ziel in 95 Prozent der Fälle. Hannover kommt auf
90 Prozent.
Deutlich schlechter ist die Situation in Hamburg, Bremen und Osnabrück.
In Hamburg kommt die Feuerwehr lediglich bei 75 Prozent der Brände schnell
genug
und mit ausreichend Kräften zum Einsatzort, in Osnabrück schaffen sie es
gerade mal in
60 Prozent der Fälle. Die Stadt Bremen hat sogar das Schutzziel selbst gesenkt:
Anders als von der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF)
festgelegt,
sollen in Bremen nicht mehr zehn Feuerwehrleute in acht Minuten am Brandort
sein,
sondern nur acht Feuerwehrleute in zehn Minuten.
Auch in Braunschweig wird das Schutzziel der AGBF nicht erreicht.
Der Grund für die eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Feuerwehr ist
Personalmangel.
In Bremen waren in diesem Jahr laut Gewerkschaftsangaben bereits an 178 Tagen
weniger
Einsatzkräfte im Dienst als vorgesehen, dadurch blieben auch Löschfahrzeuge
unbesetzt.